Fachausschuss für Berufliche Bildung und Personalentwicklung Ausbildungsqualifizierung für Migranten
Wie eröffne ich jungen Zuwanderern eine Perspektive und binde gleichzeitig qualifizierte Arbeitskräfte langfristig an das Unternehmen? Diese Herausforderung stellt sich die INDUSTRIA WOHNEN GmbH mit ihrem Projekt „Wohnakademie Frankfurt“. Geschäftsführer Klaus Niewöhner-Pape berichtete den Fachausschussmitgliedern am 22. Februar 2018 über die bisherigen Erfahrungen.
Nicht nur in Ballungsgebieten sind qualifizierte Fachkräfte gesucht. Um diesen Engpässen zu begegnen, bilden Unternehmen vermehrt eigene Mitarbeiter aus. Durch eine gute Schulausbildung und die Attraktivität weiterführender Aufgabenbilder sehen viele junge Menschen eine Ausbildung heutzutage aber oft „nur“ als Sprungbrett für die eigene Weiterbildung an. Dies führt zu Personalengpässen auf der Sachbearbeitungsebene. Die INDUSTRIA bietet mit ihrem Projekt „Wohnakademie Frankfurt“ seit 2016 anerkannten Flüchtlingen eine Ausbildungsbegleitung durch ergänzenden Sprach- und Schulunterricht, integrative Maßnahmen und soziale Begleitung an.
„Wir möchten gerne noch mehr jungen Menschen die Möglichkeit geben, durch eine Berufsausbildung in der Immobilienwirtschaft eine Basis für ihre Zukunft zu legen“, so Niewöhner-Pape zur sozialen Intention der Wohnakademie. „Hierfür suchen wir Unternehmen, die ihrerseits bereit sind, Ausbildungsplätze in der Wohnungswirtschaft anzubieten.“ Die Betreuung der jungen Menschen erfolgt hierbei durch die Wohnakademie und beinhaltet nicht nur eine ergänzende, berufsbezogene Sprachausbildung in der Geschäftsstelle der INDUSTRIA, sondern auch eine praktische, sozialen Begleitung, wie zum Beispiel beim Kontakt zu Behörden oder der Erstellung von Bewerbungsunterlagen. Die Berufsbilder der Teilnehmer seien, so Niewöhner-Pape, nicht auf Kaufleute der Wohnungswirtschaft begrenzt, sondern umfassen auch den handwerklichen Bereich und den IT-Sektor.
Wichtiger Punkt der Tagesordnung waren außerdem die turnusmäßigen Wahlen von Ausschussvorsitz und -stellvertretung. Einstimmig wurde Susanne Bickel (Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte / Wohnstadt, Frankfurt) in ihrem Amt als Ausschussvorsitzende bestätigt. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurde ihr Vertreter Jörg Schumacher (Volks- Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG). Das Thema Arbeitnehmerdatenschutz rundete die Sitzung ab. Harald Schweißguth, TdW südwest, informierte die Sitzungsteilnehmer anhand des „Lebenszyklus“ eines Mitarbeiters über die neuen Anforderungen durch die Datenschutzgrundverordnung, die zum 25. Mai 2018 in Kraft treten wird. www.wohnakademie-frankfurt.de