77 neue Wohnungen in der Lincoln-Siedlung
bauverein AG feiert Richtfest

bauverein AGAm 27. Juni 2018 konnte die bauverein AG, Darmstadt, ein weiteres Richtfest in der Lincoln-Siedlung feiern. Zwei Wochen zuvor ging es um 146 geförderte Wohnungen an der Ecke Einstein- und Franklinstraße. Nun wurde ein Kranz für 77 freifinanzierte, barrierefreie Mietwohnungen in der Franklinstraße aufgezogen. Die Wohnungen werden im Mai 2019 bezugsfertig sein.

Die Wohnungen in dem viergeschossigen Bau, sollen ab Herbst 2018 den Bewerbern zur Verfügung stehen. „Eine Zahl ist interessant“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) beim Richtfest. Für die 77 Wohnungen gebe es nur zwölf Stellplätze. Daran werde man sich zukünftig orientieren müssen, sagte er, da nur mit weniger privaten Autos die Verkehrs- und Abgasprobleme sozialverträglich gelöst werden könnten.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, hält auch aus Kostengründen neue Mobilitätskonzepte für notwendig. Weniger Autos bedeuten auch weniger Stellplätze, was auch die Kosten beim Wohnungsbau senke. Ein Tiefgaragenplatz erhöhe die Baukosten um 20.000 bis 30.000 Euro. Dadurch treibe der Bau von Tiefgaragen die Baukosten und die Mieten nach oben, so Tausendpfund. Mit Carsharing oder Call-a-Bike-Diensten sollte es möglich werden, künftig auf private Pkw zu verzichten, ohne dass es auf Kosten der Mobilität gehe.

Das Besondere an den 77 Wohnungen ist, dass die bauverein AG an der Stelle eigentlich den Bestand entkernen und aufstocken wollte. Dann aber habe es Probleme mit der Bausubstanz gegeben, sagte Torsten Handke, Projektleiter der Konversionsprojekte in der Lincoln-Siedlung. Unter anderem hätten die Wohnungen keine richtige Wärmedämmung und keinen Trittschallschutz gehabt. Aber wenn man Trittschallschutz nachrüste, würden die Wohnungsdecken niedriger. „Faktoren, die wesentlich waren, haben nicht funktioniert“, erklärte er, sodass man mit dem Architekturbüro „werk.um architekten“ auf Abriss und Neubau umgeschwenkt war. Somit konnten auch barrierefreie Wohnungen möglich werden.

Es wird momentan recht viel gebaut. „Darmstadt ist attraktiv, hat Arbeitsplätze und die Menschen möchten stadtnah wohnen“, erklärte Armin Niedenthal, Vorstand der bauverein AG.

Tausendpfund nannte als generelle Gründe für den aktuellen Wohnungsbau den Geburtenanstieg sowie Zuzüge aus dem europäischen Ausland. „Wir haben auch eine Binnenwanderung in die Schwarmstädte“, wies er hin. Aber der Wohnungsbau habe dennoch nur leicht zugelegt, gab Tausendpfund zu bedenken. „Der Boom ist vorbei, bevor er angefangen hat.“ Es gebe jetzt schon wieder bundesweit einen Rückgang bei den Baugenehmigungen, obwohl Bedarf vorhergesagt sei.

Deutschland benötige pro Jahr 400.000 Wohnungen, so Tausendpfund, fertiggestellt würden jedoch nur rund 300.000. Auch der Bedarf in Hessen sei noch lange nicht gedeckt. „In Hessen brauchen wir bis zum Jahr 2020 jedes Jahr rund 37 000 Wohnungen, fertiggestellt werden aber nur um die 20.000.“ Bis 2040 brauche Hessen insgesamt 500.000 zusätzliche Wohnungen. „Davon müssten alleine 85 Prozent im Rhein-Main-Gebiet entstehen.“

Foto: Armin Niedenthal, Technischer Vorstand der bauverein AG; © Laura-Sophie Knapp

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