Energieagentur Rheinland-Pfalz
Jahreskongress 2019


Töpfer, Energieagentur RLPAm 6. Juni 2019 fand in Frankenthal zum fünften Mal der Jahreskongress der Energieagentur Rheinland-Pfalz statt. In diesem Jahr stand der Kongress ganz im Zeichen der Fortschreibung des Landesklimaschutzkonzeptes. In insgesamt sechs verschiedenen Workshops diskutierten Akteure aus Wirtschaft, Kommunen, Verbänden und Institutionen über die bereits bestehenden Klimaschutzmaßnahmen. Ziel der Workshops war es, gemeinsam mit den Teilnehmern den bestehenden Maßnahmenkatalog mit neuen Ideen zu erweitern. Der ehemalige Bundesumweltminister und Gastredner Professor Klaus Töpfer hob die globale Bedeutung des Klimaschutzes hervor und plädierte dafür, innovative Technologien mit den südlichen Ländern zu teilen. Vor Ort hielten Schülerinnen und Schüler der Fridays for Future-Bewegung eine Mahnwache ab und waren eingeladen, ihre Ideen mit in die Workshops zu bringen.

Nach dem Landesklimaschutzgesetz sollen die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent (ab Basisjahr 1990) gesenkt werden. Rheinland-Pfalz soll bis 2050 klimaneutral werden. Im Jahr 2015 wurde von der Landesregierung das Klimaschutzkonzept veröffentlicht, in dem die Ausgangslage dargelegt wird, Handlungsoptionen aufgezeigt werden und insgesamt knapp 100 Maßnahmen benannt werden, mit deren Hilfe die im Landesklimaschutzgesetz festgelegten Ziele erreicht werden sollen. Um aktuellen Trends und Entwicklungen zu begegnen, wird das Konzept alle vier Jahre fortgeschrieben.

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz wurde vom Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz damit betraut, die erste Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes zu unterstützen. So rief die Landesenergieagentur im Rahmen des diesjährigen Jahreskongresses die Klimaschutzakteure des Landes auf, sich an der Fortentwicklung des Konzeptes zu beteiligen und neue Ideen einzubringen.

Folgende Handlungsfelder standen im Fokus: Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Verbraucher, Private Haushalte, Industrie, prozessgebundene Emissionen, Strom/Wärme/Netze, Öffentliche Hand, Abfall/Wasser, Verkehr und Landnutzung.

In einem ersten Schritt konnten die Teilnehmer der Workshops per Live-Online-Voting die aktuellen Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes auf Attraktivität und Realisierbarkeit beurteilen. In allen Workshops wurden die Bestandsmaßnahmen als relativ attraktiv und gut realisierbar wahrgenommen. Im Anschluss wurden in der „Kreativphase“ von den Teilnehmern neue Ideen und Maßnahmen abgefragt, die es danach zu priorisieren galt.

Unabhängig von den Workshops plädierten die Teilnehmer dafür, das Thema „Klimaschutz an Schulen“ künftig besser zu verankern. Ebenfalls in mehreren Workshops wurde die Forderung erhoben auf Bundesebene darauf hinzuwirken, den Fachkräftemangel in der Energieberatung zu beseitigen und Energieberatung zu einem eigenen Ausbildungsberuf auszubauen. Insbesondere im Workshop „Private Haushalte“ wurde vorgeschlagen, für Neubaugebiete verpflichtenden Klimaschutz festzuschreiben und das Thema Biodiversität ins Landesklimaschutzgesetz aufzunehmen.

Nach der Sommerpause können sich alle Bürger mit einer Online-Beteiligung bei der Fortschreibung des Landesklimaschutzkonzeptes einbringen.

Knapp, Laura | ©manjit jariIhre Ansprechpartnerin
Laura-Sophie Jacobus

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