Fachausschuss für Planung und Technik
Exkursion anlässlich 100 Jahren Bauhaus


Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Bauhauses machte sich der Fachausschuss für Planung und Technik auf den Weg, den Spuren des Neuen Bauens in Frankfurt zu folgen. Mit dem Pionierprojekt „Das Neue Frankfurt“ war Hessen in den 1920er-Jahren einer der zentralen Schauplätze Deutschlands, wenn es um das Neue Bauen ging. „Das Neue Frankfurt“ (1925–1930) ist nach wie vor der geläufigste Begriff, wenn es um Hessen und die Moderne geht.

Exkursion FA Planung & Technik

Besucherstimmen aus der Ausstellung „Wie wohnen die Leute?“

Exkursion FA Planung & Technik

Die Teilnehmer der Exkursion diskutieren die Ergebnisse der Besucher.

Exkursion FA Planung & Technik

Das Frankfurter Stadtmodell

„Wie wohnen die Leute?“ lautet die Ausstellung des Stadtlabors, die aktuell im historischen Museum in Frankfurt besichtigt werden kann und die erste Station der zweitägigen Fachexkursion des Fachausschusses für Planung und Technik darstellte. Die Ausstellung gibt den Besuchern einen Einblick in den Alltag der Bewohner, heute wie damals. Die Themen reichen vom Umbau der Wohnungen und Häuser über die Nutzung von gemeinschaftlichen Dachterrassen, der Umbenennung von Straßen bis hin zu aktuellen Fragen rund um die Wohnraumversorgung. Neben den vielfältigen Beiträgen bietet die Ausstellung den Besuchern auch die Gelegenheit für Fragen: Wie möchte ich wohnen? Wie sollten neue Stadtviertel gestaltet werden und was macht das Wohnen in der Zukunft lebenswert? Durch die Fragestellungen, die von den Besuchern bislang beantwortet wurden, erhielten die Teilnehmer der Exkursion einen Einblick darüber, wie die breite Masse das Wohnen wahrnimmt und welche Wünsche diese an ihr Wohnumfeld stellen.

Exkursion FA Planung & Technik

Die neue Altstadt

Exkursion FA Planung & Technik

Besichtigung der Ernst-May-Siedlung

Exkursion FA Planung & Technik

Die Frankfurter Küche

Ein weiterer Punkt des Museumsbesuchs war die Besichtigung des Stadtmodells der Gebrüder Treuner. Dieses zeigt, wie die Altstadt im 20. Jahrhundert aussah und wie sich das Stadtbild seit dem zweiten Weltkrieg entwickelt hat. Ob dies immer zum Vorteil der städtebaulichen Qualität war, wurde von den Teilnehmern rege diskutiert. Im Anschluss folgte eine Besichtigung der neuen Altstadt gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Julia Bender-Helfenstein. Die Umsetzung der Rekonstruktion der einzelnen Gebäude traf auf unterschiedliche Meinungen bei den Teilnehmern.

Am nächsten Tag brach die Gruppe früh auf, um die Ernst-May-Siedlung zu besichtigen. Als umfassendes gesellschaftliches Reformprogramm hatte es eine neue Lebens- und Wohnkultur zum Ziel. Diese Entwicklung wurde letztendlich auch aus einer großen Wohnungsnot heraus geboren. Man wollte in möglichst kurzer Zeit, neuen und bezahlbaren Wohnraum schaffen. So entstanden in der Zeit von 1925 bis 1930 ca. 15.000 neue Wohnungen in Frankfurt. Alleine unter Stadtbaurat Ernst May wurden in Frankfurt insgesamt 12.000 Wohnungen gebaut und mit ihnen neue Lebens- und Baustandards gesetzt. Auch die Interieur-Standards änderten sich mit dem Aufbruch zum Neuen Bauen. Die Ernst-May Stiftung hatte vor einigen Jahren ein Haus in der Siedlung angemietet und dieses in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Ein besonderes Highlight war die originale und sehr gut erhaltene Frankfurter Küche, die von Margarete Schütte-Lihotzky entworfen wurde und eine bahnbrechende Innovation für die Frankfurter Siedlungen darstellte. Sie ist der Prototyp unserer heutigen Einbauküche.

Knapp, Laura | ©manjit jariIhre Ansprechpartnerin
Laura-Sophie Jacobus

Planung, Technik, Energie, Klimaschutz
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