Fachausschuss für Berufliche Bildung und Personalentwicklung
Konkurrenz belebt das Geschäft – Anforderungen an attraktive Arbeitgeber


Elke Nippold-RothesDie Prognose ist nicht neu, aber immer wieder aufschreckend: Ein Viertel aller Mitarbeiter in der Wohnungswirtschaft, genauer gesagt 26 Prozent, sind 56 Jahre und älter und werden somit in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen. Bei den Führungskräften liegt der Anteil sogar noch höher: Hier sind es 42 Prozent, die sich vom Berufsleben verabschieden können. Bis zum Jahr 2030 werden insgesamt 1,8 Millionen der heutigen Erwerbstätigen in Rente sein, Tendenz stark ansteigend. Über Möglichkeiten und Strategien von Wohnungsunternehmen, auch in der Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben und sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, diskutierten die Mitglieder des Fachausschusses für Berufliche Bildung und Personalentwicklung auf ihrer letzten Sitzung am 27. Februar 2020 in der Geschäftsstelle des VdW südwest in Frankfurt.

Die Grundlagen der lebhaften Diskussion legte die stellvertretenden Leiterin der EBZ Akademie, Elke Nippold-Rothes, die die Teilnehmer über die Ergebnisse der im Sommer 2019 bundesweit durchgeführten Studie informierte. Rund 830 Teilnehmer aus 307 Wohnungsunternehmen beteiligten sich an dieser ersten, nur auf die Wohnungswirtschaft bezogenen Umfrage, die zukünftig jährlich aktualisiert werden soll. Neu ist unter anderem, dass eine konkrete Ist-Erhebung der Arbeitgeberangebote vorgenommen wurde.

Die Studie förderte einige überraschende Ergebnisse zutage: Topp-Attraktivitätsfaktor für die Mitarbeiter in der Wohnungswirtschaft ist eine wechselseitig wertschätzende Unternehmenskultur. Dies gilt sowohl für die Mitarbeiter untereinander als auch für den Umgang der Führungskräfte mit den Arbeitnehmern. Erst dann folgen Aspekte wie Arbeitsplatzsicherheit und flexible Arbeitszeitmodelle. Allerdings sollte man nicht alle Mitarbeiter über einen Kamm scheren. Die Prioritäten verschieben sich je nach Alter, Tätigkeit oder Dauer der Betriebszugehörigkeit. Im technischen Bereich kann die Wohnungswirtschaft besonders bei neuen Mitarbeitern unter anderem mit Regionalität und Arbeitsplatzsicherheit punkten, während in anderen Bereichen ein konkurrenzfähiges Grundgehalt oder besonders bei jungen Mitarbeitern die persönliche Entwicklung ausschlaggebender sind.

Als Fazit bleibt festzuhalten: Gerade jetzt, in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, geeignete Mitarbeiter zu finden ist es wichtig, dass ein Wohnungsunternehmen zum einen die Besonderheiten der eigenen Arbeitsbedingungen gut kennt und kommuniziert und zum anderen die Präferenzen der unterschiedlichen Zielgruppen im Auge behält.

Ein fester Bestandteil der Sitzungen ist immer der Austausch über aktuelle Themen. In der letzten Sitzung wurde ausführlich über die Qualität des Berufsschulunterreicht sowie ergänzende innerbetriebliche Maßnahmen, das digitale Berichtsheft, das neue Berufsbildungsgesetz, Learning-Management-Systeme sowie das Duale Studium diskutiert.

Oefner, Sabine| ©manjit jariIhre Ansprechpartnerin
Sabine Oefner

Berufliche Bildung
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