Kongress „FrankfurtRheinMain baut!“ 2019
Mobilität im Ballungszentrum


FRM baut Veranstalter und Minister„Urbanität im Minutentakt“ war das Thema des vierten „FrankfurtRheinMain baut!“ Kongresses, der in diesem Jahr am 26. Juni 2019 im Congress Park in Hanau stattfand. Der VdW südwest, der Regionalverband FrankfurtRheinMain und der BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland freuten sich über vollbesetze Reihen, gute Gespräche mit den Teilnehmern und interessante Aussteller. Um die angespannte Wohnungssituation im Rhein-Main-Gebiet nachhaltig zu lösen, brauche es mehr Wohnungen und besseren öffentlichen Nahverkehr, der die umliegenden Kommunen mit Frankfurt verbinde.

Appell der Wohnungswirtschaft an die Politik

„Wir haben ein Erkenntnis- keine Umsetzungsproblem“, bewertet Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, die Situation auf dem Wohnungsmarkt. Geeignete Vorschläge seien da, aber es fehle an einer zügigen Umsetzung. Daher appellierte er an die Politik, bei der Wohnungspolitik mehr Tempo zu machen. Die Ausweisung von mehr Bauland durch die Kommunen, auf dem bezahlbare Wohnungen gebaut werden können, sei der Schlüssel. Das Land dürfe Kommunen bei dieser Herausforderung aber nicht alleine lassen, sondern müsse sie finanziell unterstützen, beispielsweise beim Bau der benötigten Infrastruktur für neue Wohngebiete wie Kitas, Schulen und Straßen. Grundstücke sollten zudem für das beste Konzept vergeben werden und nicht zum Höchstpreis. Denn auf teurem Boden können keine bezahlbaren Wohnungen gebaut werde, so Tausendpfund. Zum Abschluss der Auftaktdiskussion plädierte er dafür, die sachliche Wohnungspolitik fortzuführen und von Panik und Angst besetzen Debatte, wie sie in Berlin geführt werden, eine Absage zu erteilen.

Wohnen in Hessen

FRM baut Tarek Al-WazirStaatsminister Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, unterstrich in seinem Grußwort, dass Wohnen Schwerpunkt der Hessischen Landesregierung für die nächsten fünf Jahre sei. Es liege noch viel Arbeit vor ihm bis sein Ziel, dass alle Menschen in Hessen eine bezahlbare Wohnung finden, realisiert werden könne. Der Bau neuer Wohnungen sei dafür zentral. „Mangel lässt sich nicht wegverordnen“, so der Minister und erteilte im gleichen Zuge Vorschlägen wie Enteignung und Mietendeckel eine klare Absage. Die Regierung wolle sich alle Potentiale anschauen, wie und wo neuer Wohnraum entstehen könne. Um das Wohnungsangebot zu erhöhen, sollen daher Förderkonditionen verbessert und Bauvorschriften geprüft werden. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und gute Mobilitätskonzepte, wie im Entwurf zum Großen Frankfurter Bogen vorgeschlagen, tragen, dem Minister zufolge, entscheidend zur Entspannung der Wohnungssituation bei. Man müsse den Wohnungsmarkt in der Rhein-Main Region regional und nicht lokal denken.

Nachverdichtung - Königsweg aus der Wohnungsnot?

FRM baut Prof. Karsten TichelmannEnormes Potential für neue Wohnungen sieht Professor Dr. Karsten Tichelmann von der TU Darmstadt in der Nachverdichtung. In seinem Vortrag zeigte er auf, wie viel Wohnraum auf vorhandenen Flächen und Gebäuden in Deutschland entstehen könnte. Grundlage dafür war eine bundesweite Studie, die Flächenpotentiale untersuchte und auswertete. Erste Projekte mit Vorreiterrolle gebe es bereits, die zeigen, dass eine Kita auch auf einem Parkhaus funktioniere und es sich in aufgestockten Gebäuden gut und modern leben lasse.

Die Aufstockung der Frankfurter Platensiedlung ist ein Vorhaben, bei dem in Frankfurt innerstädtisch nachverdichtet wird und ohne Flächenverbrauch neue Wohnungen entstehen. Dennoch, so sind sich die Verbände einig, könne langfristig nur mehr Bauland für neue Wohnquartiere den Wohnungsmarkt im Rhein-Main Gebiet entspannen. Die Politik müsse handeln, damit die Wohnungsunternehmen, die bauen wollen, dies auch können.


Foto: © Felix Holland

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