Frankfurter Wohnungs-Genossenschaft eG
Besuch aus Peking

Die Frankfurter Wohnungs-Genossenschaft eG (FWG) von 1896 hat am 2. April 2019 eine achtköpfige Delegation der Zentralen Parteihochschule aus der Volksrepublik China empfangen und in einem Vortrag über die Möglichkeiten der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum durch Genossenschaften in Ballungszentren informiert. Initiiert wurde der Besuch von der Hans-Seidel-Stiftung, deren Leiter des Pekinger Projektbüros, Alexander Birle, die Delegation begleitet.

Die Zentrale Parteihochschule ist in China zuständig für die Fortbildung von Kadern und politischen Entscheidungsträgern der höheren Regierungsebenen. Sie verfolgt das Ziel, die politischen Akteure für gesellschaftliche Problemlagen zu sensibilisieren und deren Regierungsfähigkeit zu stärken.

FWG China DelegationDa bezahlbarer Wohnraum in Ballungsgebieten in China ähnlich wie hierzulande ein stetig wachsendes Problem darstellt, ist die Delegation sehr an möglichen Lösungsansätzen interessiert. So hat Peking aktuell über 21 Millionen Einwohner. Die Organisationsform der Genossenschaften ist für die Chinesen von besonderem Interesse, da in China Genossenschaften eher in ländlichen Regionen bekannt sind. Im Bereich der Wohnungswirtschaft spielen sie jedoch bisher keine Rolle. In Deutschland ist die Situation anders: 2.000 Wohnungsbaugenossenschaften bieten bundesweit mit rund 2,2 Millionen Wohnungen fünf Millionen Menschen ein sicheres und bezahlbares Wohnen. Dabei werden jährlich von den Genossenschaften 3,4 Milliarden Euro investiert, was auch in erheblichem Maße Arbeitsplätze sichert.

Michael Wettemann, Vorstand der Frankfurter Wohnungs-Genossenschaft, freut sich sehr über das Interesse der Chinesen am Genossenschaftsmodell zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums: „Genossenschaften leisten in Deutschland und insbesondere auch hier in Frankfurt einen wichtigen Beitrag für sicheres und bezahlbares Wohnen. Es ist uns eine besondere Ehre, der hochrangigen Delegation die ethischen und sozialen Werte der Genossenschaften nahezubringen. Denn bezahlbare Wohnungen für Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, bunte und gefestigte Stadtteile, gepflegte Wohnanlagen, die zum Wohlfühlen einladen und gute Nachbarschaften, die sich helfen und engagieren, das macht genossenschaftliches Wohnen aus.“

FWG China Delegation Gruppe

Vortrag und Austausch zum Thema genossen-schaftliches Wohnen, © FWG

FWG China Delegation Gruppe 2

Die chinesische Delegation zu Gast in Frankfurt,
© FWG

Alexander Birle, Leiter des Pekinger Projektbüros der Hans-Seidel-Stiftung, schätzte den informativen und fachlichen Austausch zwischen der Frankfurter Genossenschaft und den Gästen aus China. Der Besuche habe zur Stärkung der Deutsch-Chinesischen Freundschaft beigetragen.

Die Hans-Seidel-Stiftung ist seit mehr als 30 Jahren in China tätig. Durch politischen Dialog und akademischen Diskurs fördert die Stiftung den Austausch zwischen beiden Ländern und begleitet den chinesischen Reformprozess und institutionellen Wandel in Richtung Partizipation, gute Regierungsführung und Rechtsstaatlichkeit.
Die Reise der chinesischen Delegation beinhaltet weitere Termine bei Vereinen, Stiftungen und gesellschaftlichen Organisationen. Hierbei soll ausgelotet werden, welche staatlichen Aufgaben auf die Zivilgesellschaft übertragen werden können, um das eigenen Lebensumfeld aktiv mitzugestalten.

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