Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum stellt sich vor allem in den deutschen Großstädten. Wie viele Wohnungen fehlen, analysiert ein „Working Paper Forschungsförderung“ der Hans Böckler Stiftung von April 2018.
Die soziale Versorgungslücke nach Einkommen und Wohnungsgröße
In der Summe fehlen in deutschen Großstädten etwa 1,9 Millionen Wohnungen, damit rechnerisch alle Haushalte mit leistbarem Wohnraum versorgt werden können. Die Analyse teilt die Haushalte in Klassen ein, die sich auf das verfügbare Einkommen in Relation zum Bundesmedian beziehen. Das größte Defizit an leistbaren Wohnungen besteht für die Haushalte mit einem Einkommen von weniger als 60 Prozent des Bundesmedians. Für die Haushalte dieser Einkommensklasse fehlen 1.476.126 leistbare Wohnungen.
In der Einkommensklasse zwischen 60 und 80 Prozent des Bundesmedians fehlen 411.884 leistbare Wohnungen, das entspricht einem Unterversorgungsgrad von elf Prozent. Bei den Einkommen zwischen 80 und 100 Prozent des Bundesmedian-Einkommens beträgt das Defizit in der Summe aller Städte lediglich 13.534 Wohnungen. Für insgesamt 99,4 Prozent dieser Einkommensklasse gibt es in den Städten Wohnungen zu leistbaren Mietkosten – der Unterversorgungsgrad beträgt nur 0,6 Prozent. Wenig überraschend: Je höher das Einkommen, desto besser die Versorgungssituation.
Für Rheinland-Pfalz wurde beispielsweise der Wohnraum in Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und Trier analysiert:
Stadt | Gesamtzahl fehlender Wohnungen |
< 60 % | 60 < 80 % | 80 < 100 % |
Koblenz | 4.286 | 3.533 | 0 | 753 |
Ludwigshafen | 5.458 | 5.458 | 0 | 0 |
Mainz | 15.104 | 14.659 | 445 | 0 |
Trier | 6.590 | 5.681 | 908 | 0 |
Damit ergibt sich in den vier Großstädten eine berechnete Versorgungslücke von 31.437 Wohnungen.
Wie viele und welche Wohnungen fehlen in deutschen Großstädten?
HBS Working Paper
Datenblatt Versorgungslücken
Ihre Ansprechpartnerin
Roswitha Sinz
ARGE rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen
Telefon: 0173 72694-89
r.sinz@vdw-rw.de