In diesem Monat steht für die Wohn- und Bauverein Dill eG eine große Veränderung an, denn mit Eintritt in den Ruhestand endet am 28. Februar 2019 die Ära des langjährigen geschäftsführenden Vorstandsmitglieds Volker Pletka. Mit einem Brunch in lockerer Atmosphäre verabschiedeten Mitarbeiter, Geschäftspartner und weitere geladene Gäste Pletka in den nächsten Lebensabschnitt, der – so waren sich die meisten der rund 70 Gäste einig – wohl kein Ruhestand werden wird.

Seit Sommer 1999 führten alle Entscheidungen und Handlungsstränge über Pletka. Mit damals noch jungen 43 Jahren gab der Dilpom-Kaufmann seinen Job als Prüfer beim Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft auf, um als geschäftsführender Vorstand den seinerzeit 95 Jahre alten Bauverein Dillenburg eG in das nächste Jahrtausend zu führen. Sein Ziel machte er von Beginn an deutlich: Die Genossenschaft sollte fit und gut positioniert ihren Mitgliedern für weitere über 100 Jahre ein Zuhause bieten. Und dazu wurde einiges initiiert.

Mit der noch von seinem Vorgänger, Reinhold Deworetzki, angeschobenen Verlegung der Geschäftsstelle in ein Geschäftshaus in der Wilhelmstraße wurde nicht nur das leicht angestaubte und veraltete Mobiliar erneuert, sondern es zogen auch moderne elektronische Kommunikation und eine vernetzte Datenverarbeitung mit ein.

Die Größe der neuen Räumlichkeiten ließ auch eine Aufstockung des Personals zu, die Pletka unter anderem zum Aufbau eines eigenen Regiebetriebs nutzte. Mit Übernahme von Klein-Reparaturen bis hin zu größeren Modernisierungsmaßnahmen entwickelten sich die technischen Mitarbeiter neben den Verwaltungskräften als weiterer direkter Draht zu den Mietern und machten zudem die Einführung eines Notrufsystems als weitere Serviceleistung möglich.

Mit unzähligen Wohnungs- und Objektmodernisierungen setzte Pletka nicht nur zum äußeren Erscheinungsbild, sondern auch zur Wettbewerbsfähigkeit auf dem heimischen Wohnungsmarkt ein deutliches Zeichen. Eine ganz besondere Duftmarke erhielt dabei die Lohrbachstraße, die sich inzwischen mit neuem Gesicht präsentiert und bei Interessenten sehr gefragt ist.

Doch auch die Anforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft an komfortables und bezahlbares Wohnen trieben Pletka an und um, wobei Lage und Topographie der vorhandenen Bauvereins-Grundstücke eine besondere Herausforderung darstellten. Erst mit sukzessiver Umsetzung einer langen strategischen Planung wurde ein Grundstück gefunden, das die notwendigen Voraussetzungen für ein Gebäude erfüllte, unter dessen Dach moderne Gewerbe-Einheiten und insbesondere Wohnungen entstanden, deren Ausstattung möglichst lange ein selbständiges Wohnen auch im Alter ermöglichen. Mit Einbeziehung des benachbarten ehemaligen Gestüts-Hauses, in dem parallel zum Neubau mit größeren Umbau-Maßnahmen eine Hausarzt- und Physio-Therapie-Praxis untergebracht wurden, entstand hier ein Ensemble, das als „Denkmal“ des aktuellen geschäftsführenden Vorstands angesehen werden kann.

Als einer der letzten Meilensteine im Wirken und Handeln änderte sich mit Übernahme der ehemaligen Wohnbau Haiger eG nicht nur der Name in die heutige „Wohn- und Bauverein Dill eG“, sondern bekam die Genossenschaft auch ein solides zusätzliches Standbein im benachbarten Haiger mit über 100 Wohneinheiten. Darüber hinaus entstanden diverse Kooperationen und Projekte mit der hiesigen Volksbank, deren Weiterentwicklung Pletka nun aber seiner Nachfolge überlässt. Und auch die wurde mit strategischer Weitsicht geplant und gemeinsam mit dem Aufsichtsrat festgelegt, damit ein reibungsloser Stabwechsel gewährleistet ist. Ab 1. März 2019 übernimmt die aktuelle Leiterin des Rechnungswesens, Antje Iske, das Ruder als geschäftsführendes Vorstandsmitglied.

Volker Saiko, Abteilungsleiter des VdW südwest, verlieh seinem ehemaligen Prüferkollegen aus diesem Anlass die Silberne Ehrennadel des VdW südwest: „Sie waren dem Verband auf vielfältige Weise verbunden. Erst lange Jahre als Prüfer und später als langjähriges Mitglied unseres Fachausschusses für Genossenschaften. Für Ihre Arbeit im Verband möchte ich mich sehr herzlich bedanken!“

Foto: Volker Pletka