Speyerer Wohnungsunternehmen treten Kodex bei
Starkes Signal für Mieter in Speyer


Kodex Speyer"Wir sorgen auch künftig für faires Mi(e)teinander beim Wohnen"

Mit einem starken Signal für preiswertes, soziales und klimafreundliches Wohnen melden sich die Mitglieder des Verbandes der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) zu Wort. "Wir haben einen Kodex be­ schlossen, der einer Million Menschen die Sicherheit bietet, bis ins hohe Al­ter sorglos bei unseren Mitgliedern zur Miete wohnen zu können", betonte Verbandsvorstand Dr. Axel Tausendpfund.

Im Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft sind rund 200 genossenschaftliche, kommunale, öffentliche, kirchliche und private Wohnungsunternehmen in Hessen und Rheinland-Pfalz organisiert. Mit 400.000 Wohnungen geben sie rund ei­ner Million Menschen ein bezahlbares und lebenswertes Zuhause. Mit dem Kodex zei­gen die Unternehmen, wofür sie stehen: Modeme, sichere Wohnungen zu günstigen Mieten gerade auch für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen.

"Bezahlbares Wohnen ist eine der drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit. Wir müssen mehr bauen, wir brauchen die Festlegung auf eine Sozialquote, wir müssen verstärkt Schwerpunkte auf Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit legen. Daran arbeiten wir als Landesregierung sehr intensiv und haben diese Themen spätestens mit der Gründung des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen 2015 in den Mittelpunkt unserer Arbeit gestellt", sagte Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen, die das Engagement und den Kodex ausdrücklich begrüßt.

Soziales Engagement und Verzicht auf Luxussanierungen

In dem Kodex garantieren die Unternehmen nicht nur bezahlbares Wohnen. Sie zeichnen sich auch durch den Bau geförderter und seniorengerechter Neubauwoh­ nungen und soziales Engagement im Quartier aus. Sie modernisieren sozialverträg­lich, schließen Luxussanierungen sowie Kündigungen wegen Eigenbedarfs und Spe­kulation mit Leerstand aus. "Solchen Werten sind unsere Mitgliedsunternehmen schon immer verpflichtet, allerdings ist dies in der Öffentlichkeit noch zu wenig bekannt. Au­ßerdem wollen wir mit unserem Kodex für faires Wohnen Standards setzen, auf die sich unsere Mieter verlassen können", betonte Tausendpfund.

Mit ihrem Selbstverständnis als faire und verantwortungsvolle Vermieter verpflichten sich die unterzeichnenden Wohnungsunternehmen auch darauf, freiwillig über gesetz­liche Vorgaben zum Schutz der Mieter hinaus zu gehen. So liegt die Durchschnitts­miete der im VdW südwest organisierten Wohnungsunternehmen in Rheinland-Pfalz mit 5,84 Euro pro Quadratmeter deutlich unter den Werten vieler Mietspiegel. Damit bieten die Unternehmen auch jenen Menschen ein sicheres Zuhause, die es auf dem freien Markt schwer haben, eine Wohnung zu finden.

Klimaschutz nicht zulasten von Mieterschutz

Die im VdW südwest vertretenen Wohnungsunternehmen bekennen sich außerdem zu den Klimaschutzzielen der Bundesregierung und streben bis 2050 einen weitgehend klimaneutralen Gebäudebestand an. Seit Jahren investiert die Wohnungswirt­ schaft hohe Summen, um den Wohnungsbestand energetisch zu sanieren und so den C02-Ausstoß nachhaltig zu verringern. Dieser Weg wird konsequent weitergegangen. Damit Wohnen bezahlbar bleibt, dürfe die Politik Mieter und Vermieter mit dieser Auf­gabe aber nicht allein lassen. Die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand müsse daher verbessert werden.

Ende Juni wurde der Kodex durch den VdW südwest in Frankfurt vorgestellt. Für die drei Speyerer Wohnungsunternehmen, die GEWO Bauen und Wohnen, die GBS Ge­meinnützige Baugenossenschaft Speyer und das GSW Gemeinnützige Siedlungswerk Speyer ist es eine Selbstverständlichkeit, diesem Kodex beizutreten. "Wir als kommunales Wohnungsunternehmen leben diesen Kodex schon seit geraumer Zeit. Es ist schön, dass dies jetzt auch einmal transparent gemacht wird", so Oliver Hanneder, Geschäftsführer der GEWO Bauen und Wohnen. Michael Schurich Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft ergänzt, dass die Rechtsform der Genossenschaft für den Kodex wie geschaffen ist. "Bei uns hat es z.B. noch nie Luxussanierungen gegeben, die mitunter nur dazu dienen, langjährige Mieter los zu werden. Wer bei uns als Ge­nosse wohnt, kann dies bis zu seinem Lebensende tun." Auch der Geschäftsführer des Siedlungswerks, Gerhard Müller freut sich, dass der Kodex auch für kirchliche Wohnungsunternehmen wie geschaffen sei. "Bezahlbare Mieten, aber auch die Be­wahrung der Schöpfung, also der schonende Umgang mit Ressourcen ist ein Thema, dem sich die kirchlichen Wohnungsunternehmen verpflichtet fühlen".
In einer kleinen Feierstunde wurde der Beitritt zu dem Kodex im Hause der GEWO Bauen und Wohnen am 11. August 2020 der örtlichen Presse vorgestellt.

GEWO Wohnen GmbH
Mit über 2.700 eigenen Mietwohnungen, 43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer Bilanz­ summe von knapp 94 Mio Euro ist die kommunale GEWO Wohnen GmbH der größte Wohnungs­ anbieter in Speyer. www.gewo-speyer.de

GBS Gemeinnützige Baugenossenschaft eG
Die GBS Gemeinnützige Baugenossenschaft eG wurde 1919 unter dem Motto „Hilfe zur Selbst­ hilfe" als Genossenschaft gegründet. Sie wird heute von über 6.600 Mitgliedern getragen und verfügt über einen Wohnungsbestand von rund 1.600 eigenen Mietwohnungen/Häusern in Speyer. Dane­ ben werden rund 500 Wohnungen für Dritte verwaltet. www.gbs-speyer.de

GSW Gemeinnützige Siedlungswerk Speyer GmbH
Die GSW Gemeinnützige Siedlungswerk Speyer GmbH ist das Wohnungsunternehmen der Diözese Speyer. Mit einem kleinen Anteil ist auch der Caritasverband an dem Unternehmen beteiligt. Nebens der Vermietung der rund 900 eigenen Wohnungen im gesamten Gebiet der Diözese ist das Unternehmen auch als Verwalter und Bauträger tätig. www.gsw-speyer.de

Kodex der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft