Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen
Hessen förderte 2017 Wohnraum mit 300 Millionen Euro

Frankfurt

Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) hat ihre Zahlen für 2017 veröffentlicht. Demnach hat Hessens Förderbank über 5.400 Wohneinheiten gefördert. Die Förderung im sozialen Mietwohnungsbau wurde nahezu verdoppelt. Zusätzliche Impulse setzte das Landesprogramm KIP-Wohnraum.

2017 sind von der WIBank knapp 300 Millionen Euro Darlehen und Zuschüsse in die hessische Wohnraumförderung geflossen. Das sind 127 Millionen Euro mehr als 2016. Insgesamt wurden 5.453 Wohneinheiten (WE), und damit 2.396 mehr als im Vorjahr, gefördert.

Rund 66,7 Millionen Euro dienten der Förderung des sozialen Mietwohnungsbaus. Das entspricht einem Anstieg von fast 100 Prozent (2016: 33,6 Millionen Euro). Die deutliche Steigerung lässt sich vor allem mit dem 2017 wieder eingeführten Programm zum Ankauf von Belegungsrechten sowie dem Hessischen Kommunalinvestitionsprogramm (KIP-Wohnraum) erklären. KIP-Wohnraum unterstützt die Schaffung und Modernisierung von bezahlbarem und zur dauerhaften Fremdvermietung geeigneten Wohnraum für Haushalte mit geringen und mittleren Einkommen. Insgesamt stehen hierfür hessenweit Darlehensmittel in Höhe von 230 Millionen Euro zur Verfügung.

Im Bereich der Wohneigentumsförderung lag das Bewilligungsvolumen im Jahr 2017 bei 19,4 Millionen Euro für insgesamt 214 WE (2016: 22,8 Millionen Euro für 253 WE). Im Rahmen der Wohneigentumsförderung bietet die WIBank Haushalten mit mittleren Einkommen zinsgünstige Darlehen zum Bau oder Kauf von selbstgenutztem Wohneigentum. Die Förderlinie richtet sich gezielt an junge Familien mit Kindern und möchte ihre Wohn- und Lebensbedingungen verbessern.

Darüber hinaus fördert die WIBank den Neubau und die Modernisierung von Mietwohnungen. 2017 wurden hier 3.765 WE mit insgesamt knapp 211 Millionen Euro finanziert. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf energetischen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen, die zum Teil durch Landeszuschüsse aus dem Hessischen Energieeffizienzprogramm für Mietwohnungen besonders gefördert wurden. Der bereits hohe Vorjahresstand von 113,1 Millionen Euro wurde damit 2017 deutlich übertroffen (plus 86,5 Prozent).

Förderbeispiele

Nordhessen: In Kassel wurden 2017 für den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 38 Wohneinheiten im Stadtteil Niederzwehren ein Darlehen und ein Landeszuschuss von insgesamt 2,5 Millionen Euro zugesagt. Zusätzlich dazu wurden 2,7 Millionen Euro KfW-Mittel bereitgestellt.

Mittelhessen: Im Stadtteil Wehrda in Marburg wurden knapp 440.000 Euro Darlehens- und Landeszuschussmittel für sechs neu geschaffene Wohnungen in einem bestehenden Mehrfamilienhaus bewilligt.

Südhessen: Ein weiteres Beispiel ist der elf Wohneinheiten umfassende Neubau in Wiesbaden Mitte, der über das kommunale Investitionsprogramm mit mehr als eine Millionen Euro gefördert wurde. Ebenso flossen sechs Millionen Euro KfW-Mittel in das Neubauprojekt. In Rüsselsheim wurden für den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 24 Wohneinheiten Darlehens- und Landeszuschussmittel von insgesamt 3,1 Millionen Euro bewilligt.

Foto: © Udo Koranzki