Wohn-Pflege-Gemeinschaften im WohnPunkt RLP
Ergebnisse und Empfehlungen der Evaluation


Sabine Bätzing-Lichtenthäler, rheinland-pfälzische Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, hat zum 2. Mai 2019 Projektbeteiligte und interessierte Fachleute aus Kommunen, der Pflege- und Wohnungswirtschaft eingeladen, um die Ergebnisse der Evaluation von WohnPunkt RLP vorzustellen und die daraus entwickelten Handlungsempfehlungen gemeinsam zu diskutieren.

WohnPunkt RLP erprobt seit Herbst 2014 in bislang 33 ausgewählten Gemeinden Verfahrenswege zur Realisierung von Wohn-Pflege-Gemeinschaften in ländlichen Dörfern in Rheinland-Pfalz. Um die zukünftige Auswahl von geeigneten Projekten zu erleichtern, die Beratung zu optimieren und Projekte zügiger umzusetzen, wurde der Projektverlauf vom Bonner Büro der empirica Forschung und Beratung evaluiert. Hierzu wurden 22 Modellkommunen schriftlich befragt und vor Ort besucht. Mit beteiligten Akteuren wurden Expertengespräche geführt. Praxisbeispiele aus anderen Bundesländern liefern weitere Hinweise zur Optimierung.

Die Ergebnisse der Evaluation sind in einem Endbericht (Stand April 2019) ausführlich dargestellt. Die Art und Tiefe der Evaluation der Modellkommunen und der bislang erfolgreichen wie auch „ruhenden“ oder gar gescheiterten Projekte liefern gute und sehr konkrete Hinweise darauf, wie Projekte besser, schneller und mit mehr Erfolgsaussicht initiiert und durchgeführt werden können.

Drei der im Rahmen der Evaluation geprüften 22 Wohn-Pflege-Gemeinschaften in Rheinland-Pfalz sind fertiggestellt und bezogen.

Haus in Merkelbach; ©empirica

Fertiggestelltes Projekt „Marjanns-Haus“ in der Gemeinde Merkelbach; © empirica

Haus in Feilbingert © empirica

Wohn-Pflege-Gemeinschaft in der Gemeinde Feilbingert; © empirica

Haus in Neuburg;© empirica

„Wohnen am Dorfplatz“ in Neuburg; © empirica

Empirica nutzt die Evaluation wie auch die Kenntnis von Projekten in anderen Bundesländern, um eine Reihe von ganz praktischen Empfehlungen zur Weiterentwicklung von WohnPunkt RLP zu formulieren. Im Rahmen der Evaluation weist empirica unter anderem auch auf die bisher eingeschränkte Rentabilität für den Investor hin, die es zu verbessern gilt.

Die Empfehlungen sind sortiert nach:
  • Veränderung der auszuwählenden „Größe der Gemeinde“ – konkret bis zu 10.000 Einwohner (bisher 5.000 Einwohner)
  • Weiterentwicklung des Beratungsprozesses
  • Erarbeitung von Unterstützungsstrukturen
  • Durchführung von strukturellen Veränderungen

Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz bekundete noch in der Veranstaltung, dass sie einen Teil der Empfehlungen ab sofort übernehmen und umsetzen wollen.

Ministerin Batzing-Lichtenthäler; © R.Sinz

Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz

Marie-Therese Krings-Heckemeier; ©R. Sinz

Dr. Marie-Therese Krings-Heckemeier, empirica ag

 

Schwieriger wird es, den empfohlenen strukturellen Veränderungen zu folgen. Hier ist das Ministerium beziehungsweise das Land darauf angewiesen, dass weitere Partner mitziehen. Dabei geht es unter anderem um verbesserte ISB-Förderungen für Kommunen im eher ländlichen Raum, die Verbesserung des finanziellen Engagements von Kommunen, die ohne ausgeglichenen Haushalt dastehen, oder um die Anpassung der Übernahme höherer Mietkosten bei Wohn-Pflege-Gemeinschaften durch eine veränderte Zusammensetzung der angemessenen Kosten der Unterkunft.

Infolge der guten Berichterstattung über die Evaluation wie über praktische Erfahrungen aus den Modellkommunen durch anwesende Bürgermeister bot die Veranstaltung viele hilfreiche Informationen. Darüber hinaus knüpften sogleich interessierte Menschen als mögliche Bewohner einer Pflege-WG und potentielle Investoren erste Kontakte auf der Veranstaltung.

Die nächste Bewerbungsphase zur Aufnahme in WohnPunkt RLP wurde gestartet. Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie bietet dazu allen Interessierten eine Auftaktveranstaltung am 4. September 2019 an. Bis zum 15. November 2019 sollen fünf neue Kommunen ausgewählt werden. Der Start der Begleitung durch WohnPunkt RLP soll im Februar 2020 sein.

Nähere Informationen und Ansprechpartner:
Landeszentrale für Gesundheitsförderung



Sinz, Roswita Ihre Ansprechpartnerin
Roswitha Sinz

ARGE rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen
Telefon: 0173 72694-89
r.sinz@vdw-rw.de